Stationärer Bereich
Die Indikationsstellung für eine stationäre Behandlung erfolgt in der Regel nach einem Erstgespräch in unserer kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanz. Bei psychischen Krisen und Notfällen mit akuter Eigen- und Fremdgefährdung kann diese Vorstellung auch ungeplant erfolgen und ist auch außerhalb der Ambulanzöffnungszeiten über die Notfallambulanz der Klinik möglich. Nach Vorstellung bei einem diensthabenden Arzt oder Psychologen erfolgt dann bei Bedarf eine stationäre Aufnahme als Notfallintervention.
Kinderstation
C 0.3.1
8 Behandlungsplätze für Grundschulkinder im Alter von 6-9 Jahren
Die Familien erreichen uns über die Institutsambulanz. Vor der stationären Aufnahme lernen Sie die Therapeuten und die Station in einem ersten Gespräch kennen. Nach einer vierwöchigen Diagnostikphase überlegen wir gemeinsam mit den Familien passende Schritte, die zu einer Verbesserung der psychiatrischen sowie zu einer Besserung des familiären Miteinanders führen können. Die Behandlungszeit richtet sich nach dem Erreichen der Ziele.
Schulkinderstation
C 0.3.2
10 Behandlungsplätze für Schulkinder im Alter von 9-12 Jahren
Der stationären Aufnahme geht ein ambulantes Gespräch voraus, in dem die Notwendigkeit der stationären Behandlung und die Therapieziele geklärt werden. Die multimodale und multiprofessionelle Behandlung auf der Station macht ein intensives Arbeiten möglich. Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern/Bezugspersonen ergänzt dieses Angebot als ein zentraler Schwerpunkt unseres Therapiekonzeptes.
Regeltherapiestation für Jugendliche
C 0.2
10 Behandlungsplätze für Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren
Wir sind eine offen geführte intensivtherapeutische Jugendlichenstation, auf der ein multiprofessionelles Team zusammenarbeitet. Die Aufnahme für die durchschnittlich 12 Wochen umfassende Behandlung erfolgt geplant über die Warteliste. Darüber hinaus stehen wir als Akutstation für Notaufnahmen und befristete stationäre Kriseninterventionen zur Verfügung. Bei Notwendigkeit kann die Station kurzzeitig abgeschlossen werden. Wir behandeln das gesamte Spektrum jugendpsychiatrischer Krankheitsbilder. Daneben sind wir spezialisiert auf die Behandlung emotional instabiler Persönlichkeitsakzentuierungen und Essstörungen.
Kinder- und Jugendpsychosomatik
C3.1
8 stationäre Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche in bedarfsorientierten Altersgruppen.
Wir sind eine offen geführte Station, auf der ein multiprofessionelles Team zusammenarbeitet. Die Kinder- und Jugendpsychosomatik bildet hierbei eine Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Kinder- und Jugendmedizin, weshalb auch beide Fachrichtungen im Team vertreten sind. Wir richten uns insbesondere an Patienten, die unter körperlichen Beschwerden leiden, welche mitunter auch psychische Ursachen haben können oder einer psychotherapeutischen Mitbehandlung bedürfen. Ein wesentlicher Bestandteil ist die psychotherapeutische Behandlung in Form von Einzel-, Gruppen- und Familiengesprächen. Zu Beginn der Behandlung erfolgt außerdem eine psychologische Diagnostik. Es erfolgt eine Ergänzung der Therapie durch Fachtherapien sowie Sozialarbeit und somatische Behandlung. Ein weiterer zentraler Baustein ist die regelmäßige stundenweise Beschulung durch unsere Klinikschule. Vor Aufnahme auf unserer Station sollte die somatische Diagnostik weitestgehend abgeschlossen sein, kann jedoch in der Anfangsphase der Behandlung ergänzt werden, sofern das Krankheitsbild dies erfordert. Die Behandlungsdauer wird keinem festen Schema folgen, sondern bedarfsorientiert an jeden Einzelfall angepasst werden.
Das vorliegende Behandlungsangebot richtet sich insbesondere an Patienten mit:
- somatoformen und dissoziativen Störungen
- Ausscheidungsstörungen
- chronischen Tic-Störungen und Tourette-Syndrom
- Essstörungen wie Adipositas, Anorexia nervosa, Bulimia nervosa (als Bindeglied zwischen der A5.2 und der C0.3)
- Schlafstörungen
Die Anmeldung erfolgt in der Regel über ein Erstgespräch in unserer kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanz, je nach Indikationsstellung kann im Einzelfall auch eine direkte Übernahme von Patienten der Kinderklinik erfolgen.
Intensivtherapiestation
C0.1
7 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche im intensivtherapeutsichen Behandlungssetting.
Wir unterstützen Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung kritischer Lebenssituationen, besonders bei akuter Eigen- bzw. Fremdgefährdung. Dabei arbeitet unser multiprofessionelles Team, bestehend aus Fachärztin, Psychologe, Sozialarbeiterin, Pflege- und Erziehungsdienst, Ergo- und Kunsttherapeutin sowie Bewegungs-, Musik- und Yogatherapeutin, eng zusammen.
In Situationen, in denen das Kind bzw. der Jugendliche für sich selbst oder für andere eine Gefahr darstellt, kann jederzeit eine Vorstellung über den Notarzt, Kinderarzt oder den Kinder- und Jugendpsychiater initiiert werden. Zudem besteht in akuten Notfällen jederzeit die Möglichkeit, sich über unsere Ambulanz oder die Notaufnahme vorzustellen. Im Rahmen des Krisengespräches wird dann eingeschätzt, ob eine stationäre Aufnahme indiziert ist (siehe Notfallvorstellung). Die stationäre Aufnahme kann ebenfalls geplant im Rahmen einer Intervalltherapie bzw. über einen gerichtlichen Beschluss (gegen den Willen das Patienten) in enger Zusammenarbeit mit den sorgeberechtigten Eltern, dem zuständigen Jugendamt und dem Familiengericht erfolgen. Hierzu bedarf es einer Fallkonferenz, in der gemeinsam mit den Eltern, dem Kind bzw. Jugendlichen und dem Jugendamt Ziele der stationären Aufnahme auf die geschlossene Station besprochen werden.
Im Rahmen des Aufenthaltes verfolgen wir gemeinsam das Ziel, die akute Krise zu überwinden, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und weitergehende Unterstützung zu bahnen. Dazu erfolgt eine intensive Diagnostik und die Einbindung in einen klar strukturierten, dennoch möglichst von Offenheit geprägten Stationsalltag. Verschiedene Gruppenaktivitäten fördern die soziale Integration der Patienten. Zudem ist die Familie eng in den Therapieprozess einbezogen. Eine evtl. notwendige medikamentöse Einstellung kann bei entsprechender Indikation erfolgen. Gemeinsam wird die weitere Perspektive in Zusammenarbeit mit Sorgeberechtigten, Schule und Jugendamt erarbeitet. Dabei hängt die Dauer der Behandlung von Art und Schwere der akuten Symptomatik ab. Es besteht zudem die Möglichkeit, nach Abklingen der akuten Krise die Behandlung auf der offenen Psychotherapiestation, in der Tagesklinik oder im ambulanten Rahmen fortzusetzen, wobei wir der Familie gern bei der Einleitung der entsprechenden Anschlussbehandlung behilflich sind.
Eltern-Kind-Station
C1.3.3
7 Behandlungsplätze für Kinder im Alter von 2-8 Jahren sowie deren Bezugspersonen
Die Bezugspersonen begleiten ihre Kinder während des gesamten Klinikaufenthaltes. Das familienzentrierte Behandlungskonzept der Eltern-Kind-Station vereint unterschiedliche Therapieansätze mit dem Schwerpunkt der (videogestützten) Eltern-Kind-Interaktion und ermöglicht eine kontextbezogene, pädagogisch-therapeutische Förderung des Kindes und seiner Familie.
Die Behandlung erfolgt an fünf Tagen in der Woche und unterteilt sich in eine 3wöchige Diagnostikphase, in deren Anschluss die Familien in der Regel für eine bestimmte Zeit in das häusliche Umfeld wieder entlassen werden sowie eine 5wöchige Therapiephase.
Kontakt
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Frau Doreen Ahrenholz
Chefsekretärin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie