da Vinci®-Operationstechnik
Hightech im OP
Seit Dezember 2011 bieten wir unseren Patienten ein neues Operationsverfahren an, die Roboter-assistierte, minimalinvasive Operationstechnik mit dem „da Vinci® 4-Arm-Si-HD-System“. Diese modernste Technik der minimalinvasiven Chirurgie/Schlüsselloch-Chirurgie findet im KLINIKUM MAGDEBURG, als erstes nicht-universitäres und als 5. Krankenhaus in den neuen Bundesländern Anwendung.
Im Jahr 2020 haben wir unsere Technik auf einen ganz neuen Stand gebracht: Wir haben in zwei neue da-Vinci-Operationssysteme der neuesten Generation investiert. Die Klinikum Magdeburg gGmbH hat dafür rund 3,5 Millionen Euro aus Eigenmittel eingesetzt. Während also zwei neue Systeme kommen, wurde der "alte"/ erste da Vinci in den "Ruhestand" geschickt.
Zum „da Vinci® 4-Arm-Si-HD-System“ gehört ein vierteiliges Equipment:
- ein Video-Turm
- mit high definition Si-HD-Technik, die hochauflösende Bildqualität auf dem Monitor bietet
- eine Operationskonsole
- ein Patientenwagen
- ein hochtechnilogisiertes 4-armiges (einem Industrie-Roboter ähnliches) Gerät, welches spezielle laparoskopische Instrumente präzise steuert.
- ein bewegbarer Operationstisch
Diese Spezial-Instrumente weisen jeweils 7 Bewegungsgrade auf und sind damit den herkömmlichen laparoskopischen Instrumenten mit 4 Freiheitsgraden weit überlegen. Ferner verwendet das da Vinci®-System eine Doppellinsen-Optik, die ein räumliches Sehen für den Operateur ermöglicht: also eine drei-dimensionale Sicht!
Die Kamera-Technik verfügt über eine 10 fache Vergrößerungsmöglichkeit des Operationsfeldes, mit der eine deutlich detaillegetreuere Sicht auf feinste - zu erhaltende - anatomische Strukturen erzielt werden kann.
Um die Sichtmöglichkeit auf das Operationsgebiet noch weiter zu verbessern, kann man außerdem zwischen einer 0°-Optik und einer 30°-Optik wechseln, dies bedeutet einen Blickwinkel von 30 Grad nach unten oder oben.
Der Patientenwagen mit seinen 4 Armen - gemeinhin als Roboter bezeichnet - wird vom Operateur über sogeannte Joysticks gesteuert. Die Roboterarme können hierbei 3 verschiendene Spezial-Instrumente so präzise einsetzen, dass millimetergenau ohne „Handzittern“ operiert werden kann.
Die Operationseinheit, der sogannte „Roboter“ führt also keine einzige Bewegung selbstständig aus, er wird allein vom Operateur gesteuert. Deshalb verdient dieses System den Namen Roboter eigentlich nicht, denn ein Roboter im herkömmlichen Sinne führt ihm zuvor programmierte Bewegungen selbständig aus, was für das da Vinci®-System nicht zutrifft. Der Operateur wird also nicht durch einen „Roboter“ ersetzt werden können.
Es ist immer noch die handwerkliche Kunst des Operateurs mitsamt seiner operativen Expertise gefragt. Dieses handwerkliche Können und Geschick - ursprünglich als ärztliche Kunst bezeichnet - wird beim da Vinci®-System durch technische Unterstützung gesteigert und verfeinert.
Offizielle Inbetriebnahme der zwei neuen da-Vinci-Operationssysteme
Die Innovationen aus der Physik und der IT finden Eingang in die Medizin - dafür sind die da-Vinci-Operationssysteme das beste Beispiel. Für Patienten und Operateure bringt das roboter-assistierte System Vorteile.
Im Jahr 2020 haben wir eine Investition von rund 3,5 Millionen Euro getätigt und im September 2020 pressewirksam die zwei neuen da-Vinci-Operationssysteme in Betrieb genommen.