Krankenhaushygiene
Das Aufgabengebiet der Hygiene ist vielfältig. Das hauptsächliche Ziel ist, die Weiterverbreitung von Krankheitserregern und somit die Entstehung von Krankheiten bereits im Vorfeld zu verhindern.
Gesetzliche Grundlage
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) bildet in Deutschland eine gesetzliche Grundlage für Maßnahmen der Hygiene im Krankenhaus. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) gibt regelmäßig Empfehlungen zu krankenhaushygienischen Maßnahmen heraus. Darüber hinaus bestehen auch länderspezifische Vorgaben und Maßgaben durch den Arbeitsschutz.
Brisanz
Krankenhausinfektionen sind in ganz Europa ein ernst zu nehmendes Problem. Jährlich erkranken in Deutschland 400.000 bis 600.000 Patienten an Krankenhausinfektionen, die zu einem Teil vermieden oder beeinflusst werden können. Etwa 10.000 bis 15.000 Menschen versterben laut aktuellen Schätzungen aus Studien jedes Jahr in Deutschland an Krankenhausinfektionen.
Aufgaben
Die Mitarbeiter der Hygiene-Abteilung setzen die rechtlichen Vorgaben für die Klinikum Magdeburg gGmbH um. Dabei geht es zum Beispiel um die Erstellung von Hygieneplänen, Arbeitsanweisungen sowie Reinigungs- und Desinfektionsplänen. Dazu gehören unter anderem regelmäßig Begehungen in allen Bereichen des Klinikums, Umgebungsuntersuchungen sowie Compliancemessungen und Prozessbeobachtungen.
Die Mitarbeiter der Hygiene-Abteilung sind bei Bauplanungen beratend tätig, überprüfen alle Befunde auf Hygienerelevanz und besprechen auffällige Befunde mit den entsprechenden Stationen. Die Weiterbildung der Mitarbeiter hat einen großen Stellenwert, deshalb werden Fortbildungen und Schulungen in regelmäßigen Abständen für neue und schon länger beschäftigte Mitarbeiter angeboten. Die Schulungen werden so praktisch wie möglich gehalten, unter anderem mit Hilfe von Dummys.
Die Hygiene-Abteilung überwacht auch die die ordnungsgemäße Aufbereitung von Patientenzimmern und sonstigen Bereichen (gegebenenfalls weitergehende Anordnung von H2O2-Verneblungen). Jährlich veranstalten wir den „Tag der Händehygiene“ für Mitarbeiter und interessierte Patienten mit angeschlossener Industrieausstellung und stehen darüber hinaus allen Mitarbeitern und Interessierten für Fragen zur Verfügung.
KISS
Das Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System - kurz KISS - bezeichnet die systematische Erhebung und Erfassung hygienebezogener Daten in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen des deutschen Gesundheitssystems. Für die Klinikum Magdeburg gGmbH ist es selbstverständlich, sich an den Überwachungssystemen zu beteiligen:
Hand-KISS - ermittelt den Verbrauch von Händedesinfektionsmitteln in stationären Einrichtungen. Zudem lässt sich durch Hand-KISS die Compliance des pflegerischen und medizinischen Personals gegenüber den Maßnahmen der Händehygiene ablesen.
ITS-KISS - erfasst die Infektionen auf Intensivstationen.
OP-KISS - erfasst Wundinfektionen im Zusammenhang mit operativen Maßnahmen.
CDAD-KISS – erfasst mitgebrachte und nosokomiale Infektionen.
NEO-KISS - erfasst nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Infektionen bei Frühgeborenen.
Darüber hinaus trägt die Klinikum Magdeburg gGmbH seit 2014 das Bronze-Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“.
Team
Unser Team besteht aus fünf Mitarbeitenden. Das sind ein Hygieniker, drei Hygienefachkräfte und eine Hygienefachkraft in Ausbildung.