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O-Arm bringt noch mehr Präzision in der Wirbelsäulenchirurgie

Hightech hält immer mehr Einzug in die Operationssäle. So auch beim Wirbelsäulenzentrum am Klinikum Magdeburg. Im Herbst 2019 hat das kommunale Haus in einen sogenannten O-Arm inklusive Navigation investiert. „Das ist ein 3D-Hightech-Röntgengerät“, sagt PD Dr. med. habil. Jörg Franke, Chefarzt der Klinik für Orthopädie II am Klinikum Magdeburg. Hintergrund ist, dass Operationen an der Wirbelsäule sehr komplex sind und Geschick sowie Erfahrung erfordern. Geschick und Erfahrung gibt es am Klinikum Magdeburg sogar in dem Ausmaß, dass die Kliniken für Orthopädie und Neurochirurgie/Wirbelsäulenchirurgie als einzige in Sachsen-Anhalt seit 2018 als Level-I-Wirbelsäulenzentrum zertifiziert sind. Trotzdem ist eine technische Unterstützung gern gesehen.

„Wir haben jährlich zwischen 150 und 200 komplexe Wirbelsäulenchirurgische Eingriffe“, führt Chefarzt Franke aus. Um im Sinne der Patienten auf dem modernsten Stand zu sein, wurde nun der O-Arm beschafft. Für den Mediziner liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Diese Technik erhöht die Patientensicherheit und verbessert sowohl die Strahlenhygiene als auch unsere Präzision.“

Was verbirgt sich nun hinter dem O-Arm? Das für die Wirbelsäulenchirurgie entwickelte Bildgebungssystem verbindet die Vorteile von Röntgen, Computertomographie und Navigation. „Das Gerät umschließt den Patienten wie ein O“, erklärt der Chefarzt – daher der Name O-Arm. Während des Eingriffs werden zwei- und dreidimensionale Aufnahmen sowie die Durchleuchtung des Patienten geboten. Ein positiver Aspekt ist, dass der Patient dabei nicht umgelagert – also bewegt - werden muss. „Außerdem können die Bewegungen der Instrumente in dreidimensionaler Qualität genauestens überwacht werden“, sagt er. Das System gewährt während der Operation permanente Einblicke in den Körper und eine unmittelbare Kontrolle des Behandlungserfolgs. Dies erspart dem Patienten zusätzliche Strahlenbelastungen durch eine Computertomographie und das OP-Personal kann auf das Tragen von bleihaltiger Schutzkleidung während des Verfahrens verzichten.

„Kurzum: Wir heben unseren Standard in die Moderne“, fasst Chefarzt Franke zusammen. Die Klinikum Magdeburg gGmbH hat mit einem sechsstelligen Bereich in die O-Arm-Technik investiert. „Damit bekennt sich unser Haus zu unserem Zentrum und dessen hohem Niveau“, schätzt der Chefarzt ein.

Das System kommt an der gesamten Wirbelsäule zum Einsatz, denn hier liegen zum Teil auf engstem Raum große Blutgefäße und das Rückenmark nebeneinander. Als komplexe Wirbelsäulenchirurgische Eingriffe gelten Operationen bei Patienten, die unter Rheuma, Tumoren, Fehlbildungen oder unter Wirbelsäulenbrüchen leiden.


Der O-Arm im Detail

Das speziell für die Wirbelsäulenchirurgie entwickelte Gerät verbindet die Vorteile eines modernen röntgentechnologiebasierten C-Bogens mit computertomographisch digitaler Bildauflösung sowie Navigation in einem einzigen System. Mittels dreidimensionaler Darstellung kann die Bewegung der Instrumente bis in den Millimeterbereich genauestens überwacht werden. Anschließend werden die Bilder an das Navigationssystem übermittelt.

Dieses mobile Bildgebungssystem umschließt den Patienten und erlaubt somit zwei- und dreidimensionale Aufnahmen sowie die Durchleuchtung (Fluoroskopie) des Körpers während der Operation, ohne dass dessen Liegeposition verändert werden muss. Der ringförmige Teil des Geräts mit seiner hochauflösenden Röntgenkamera wird dabei von einer Schwenkvorrichtung immer wieder für die benötigten Aufnahmen genauestens in Position gebracht. Somit kann also eine 360°-Bildfolge rund um den Körper des Patienten produziert werden.

In 13 Sekunden lassen sich 391 Einzelaufnahmen machen. Anschließend braucht das System nur noch 20 Sekunden, um die Aufnahmen zu dreidimensionalen Bildern der Körperpartie des Patienten zusammenzusetzen und diese auf dem Bildschirm darzustellen. Alle Bewegungen des Geräts, wie auch das Geschehen auf dem Bildschirm, lassen sich aus dem sterilen Bereich direkt vom Operateur steuern. Somit sind Eingriffe mit nun mit noch mehr Sicherheit möglich.

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Zentral-Op

Büro Zentral-OP

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