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Mit täglicher Bewegung, Kalzium und  Vitamin D die Knochen stärken

20.10.2021

Krankhafter Knochenabbau durch Osteoporose ist ein häufiger Grund für Hilfe- und Pflegebedürftigkeit im Alter. Fachärzte des Klinikums Magdeburg rufen anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages am 20. Oktober dazu auf,  dem erhöhten Knochenbruchrisiko frühzeitig mit einer Basistherapie entgegenzuwirken.

„Das ist doch kein Beinbruch“, trösten Eltern ihre Kinder über die ersten Stürze beim Laufenlernen auf zwei Beinen hinweg. Kleinkinder brechen sich sehr selten die Gelenke. 

Anders ist das bei Erwachsenen und Senioren, deren Knochen durch Krankheiten und altersbedingte Abbauprozesse geschwächt sind. Dann kann es durchaus passieren, dass eine kleine Unachtsamkeit, zum einem Knochenbruch führt.  Nicht selten diagnostizieren  Ärzte in diesen Fällen eine „Osteoporose“. Laien sprechen auch von Knochenschwund.

„Bei einer Osteoporose sind die natürlichen Auf- und Abbauprozesse im Knochen gestört,“  sagt  Privatdozent Dr. Jörg Franke, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Leiter des Wirbelsäulenzentrums am Klinikum Magdeburg.

Die Folgen sehen Orthopäden und Unfallchirurgen häufig in der Klinik: Patienten mit schmerzhaften Rückenbeschwerden durch Brüche der Wirbelkörper, sowie Frakturen des Oberarms und Oberschenkels, oder des Handgelenks und des Beckens.

In Deutschland sind schätzungsweise sechs bis acht Millionen Menschen von einer Osteoporose betroffen. Überwiegend betrifft dies Frauen jenseits der  Wechseljahre.  Männer, insbesondere jene über  70 Jahre, haben auch ein erhöhtes Risiko “, sagt die Fachärztin Katharina Meiler, Oberärztin an der Klinik für Orthopädie.  Risikofaktoren bei Männern sind beispielsweise antihormonelle Behandlungen gegen Prostatakrebs und Cortison-Therapien bei Rheuma.

Knochenbrüche nach leichten Verletzungen

Bereits ein Sturz vom Stuhl oder eine „falsche Bewegung“ beim Wegrutschen  des Teppichbodens  können bei Osteoporose-Patienten zu schmerzhaften Brüchen der Rückenwirbel führen. 

Erkennen die Ärzte am Wirbelsäulenzentrum solche Schäden, gibt es verschiedene Möglichkeiten dies zu behandeln. Neben der konservativen Strategie kann auch eine operative Versorgung nötig sein. Dies kommt auf die Schwere und Art des Bruches an. Neben auffüllen des gebrochenen Wirbels mit Knochenzement (sogenannte Kypho- oder Vertebroplastie) kann auch ein sogenannter  „Fixateur Interne"  nötig sein.  „Dabei handelt es sich um eine Schrauben-Stab-Konstrukt das den gebrochenen Wirbelkörper überbrückt und an den benachbarten, unverletzten Wirbelkörper eingeschraubt wird“, erklärt Dr. Franke das Prinzip.  Das stabilisiert die Wirbelsäule und lindert die Schmerzen.  Ist die Knochensubstanz für einen sicheren Halt  der Schrauben zu brüchig, können die Ärzte durch Einspritzen von sogenanntem Knochenzement in das Schraubenlager für einen schnelleren Halt der Schrauben und eine raschere Schmerzreduktion sorgen.  „Wenn möglich versuchen wir jedoch auf die Einzementierung der Halteschrauben zu verzichten“, so der Experte vom Magdeburger Wirbelsäulenzentrum.

Wichtige Basistherapie gegen Osteoporose

Um das Risiko mehrfacher Wirbelkörperbrüche durch Osteoporose zu senken,  können Patienten  auch selbst  etwas tun.  „Wichtig ist eine konsequente Basistherapie“,  bekräftigt  die Oberärztin Katharina Meiler vom Magdeburger Klinikum.  Dazu gehört es, möglichst einmal täglich für mindestens 30 Minuten an die frische Luft zu gehen.  Das Tageslicht  ist wichtig, damit die Haut das lebenswichtige Vitamin D bilden kann, das zeitlebens u.a. für den gesunden Knochenstoffwechsel wichtig ist.  Zugleich raten die Experten den Osteoporose-Patienten zu einer Kalziumreiche Ernährung –  u.a.  kalziumreiche Mineralwasser, Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl, Kräuter und  Nüsse.  Unterstützend können auch nach Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels im Blut Vitamin-D-Tabletten eingenommen werden.

„Wir raten Osteoporose-Patienten auch dazu, die Knochen mit Fitnessübungen zu stärken“, so Dr. Franke.  Das kann beim Wandern geschehen,  einer täglichen Morgengymnastik, Schwimmen, Yoga-Übungen, Tanzen  oder anderen  körperlichen Aktivitäten, die einem Menschen Freude machen.

 „Wir sind in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Sportmedizinern der Magdeburger  Universität dabei,  Trainingsmethoden zu untersuchen, die auch Osteoporotikern helfen können,  den Knochenabbau möglichst  lange hinauszuzögern.“

Bei jenen Osteoporose-Patienten, bei die Basis-Therapie nicht ausreicht,  bestehe mehrere medikamentöse Therapiemöglichkeiten  (z.B. Bisphosphonate, Hormone (SERMs), sogenannte Parathormone und Antikörpern-Therapien.

Der  Apell der Orthopäden am Welt-Osteoporose-Tag:  Mehrfache Knochenbrüche durch Prävention vermeiden.

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