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„Der Wegweiser durch die Krankheit“: Onkologische Fachpflege im Klinikum Magdeburg

Umfassende Unterstützung für Krebspatienten

27.10.2025

„Ich habe an alles gedacht, aber nicht daran, dass ich einen Tumor haben könnte.“ Diesen Satz hat Nicole Häuser-Jahn schon häufiger gehört. „Die nächste Überforderung entsteht dann, wenn dieser Tumor behandelt wird, man also offiziell Krebspatient ist“, erklärt die fachonkologische Pflegekraft im Klinikum Magdeburg. Sie weiß: Onkologische Patienten haben einen ganz eigenen Betreuungsbedarf. Auch deshalb arbeitet die Fachpflegekraft eng mit Selbsthilfegruppen zusammen, führt Pflegevisiten durch und bietet eine spezialisierte Pflegeberatung sowohl für Patienten als auch Angehörige an. Am meisten schätzt sie an ihrem aber Job eines: die Menschen, die sie dadurch kennenlernen darf.

Wer sich die Zeit nimmt, sich genauer mit dem Pflegeberuf auseinanderzusetzen, der stellt schnell fest: Die eine Pflege, die gibt es eigentlich gar nicht – denn von OP-Pflege über Altenpflege bis hin zur onkologischen Fachpflege ist ein breites Feld an Spezialisierungen entstanden. Aber warum braucht es das eigentlich? „Das habe ich mich vor Jahren auch gefragt“, sagt Häuser-Jahn. „Aber dann wird einem im Krankenhausalltag bewusst, dass z.B. eine stationäre Pflegekraft einen hohen Leistungsdruck hat und entlastet werden muss, damit sie ihre Ressourcen gezielter einsetzen kann. Es macht einfach Sinn, dass es dann jemanden gibt, der speziell dafür da ist, um sich nochmal enger mit den onkologischen Patienten zu beschäftigen.“

Der Rundum-Blick, den eine Pflegekraft vielerorts leisten müsse, sei neben Wundversorgung, Visiten, Untersuchungen, etc. oft utopisch. Vor allem dann, wenn Patienten angesichts der Krebsdiagnose vermeintlich einfache Dinge – z.B. Anträge ausfüllen – als überfordernd wahrnehmen und Beistand benötigen. „Ich habe auch ein Zeitfenster für administrative Dinge, etwa wenn jemand in die Reha soll, aber unsicher ist, welche Befunde er mitbringen muss. Oder wenn die erste Chemo ansteht und allein der Name dieser Therapie einem Angst macht“, so Häuser-Jahn. „Ich bin für die Patienten im Grunde der Wegweiser durch die Krankheit."

An die Onkologie habe sie ihr Herz verloren. „Ich wusste in meinem zweiten Lehrjahr schon nach wenigen Tagen im onkologischen Bereich: Hier gehöre ich hin. Es ist etwas Besonderes, wenn man herausfinden darf, was für ein Leben die Patienten gelebt haben“, erklärt sie. Auch die Forschungs- und Studienlage findet Häuser-Jahn sehr spannend. „Einige Krankheitsbilder, die früher quasi ein Todesurteil waren, lassen sich heute gut behandeln. Da passiert wahnsinnig viel, was einem Hoffnung gibt – und herausfordert, jeden Tag etwas Neues dazuzulernen."

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