Roboter-unterstützte Chirurgie
Niere, Harnleiter, Blase & Co.: Mittlerweile werden fast alle Operationen an urologischen Organen im Klinikum Magdeburg mit dem Operationssystem DaVinci durchgeführt. Der Vorteil: Der Roboter führt Bewegungen so präzise und ruhig aus, wie es keine menschliche Hand je könnte. Schon im Januar haben wir im Klinikum Magdeburg die tausendste DaVinci-assistierte radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostata) durchgeführt. Unser Haus war 2011 das erste Krankenhaus in Sachsen-Anhalt, das den OP-Roboter für große Eingriffe etabliert hatte. Insgesamt kam der DaVinci (Stand April 2024) bereits über 2.800 Mal zum Einsatz.
Was bringt eine OP mit dem DaVinci?
Kürzere Liegezeit, schnellere Wundheilung und somit eine rasche Rückkehr in den Alltag: Patientinnen und Patienten des Klinikums Magdeburg profitieren deutlich von den technischen Fortschritten der letzten Jahre. Ein Beispiel: Jemand, dem aufgrund einer Krebserkrankung die Blase entfernt wird, musste früher drei Wochen lang im Krankenhaus bleiben. Heute darf er bereits nach einer Woche wieder nach Hause gehen. „Patienten leiden unter großen Schnitten, die sind mit dem DaVinci aber nicht notwendig. So werden natürlich auch schneller Betten für den nächsten Patienten frei, womit die Versorgung der Region sich allgemein verbessert“, erklärt Dr. Rainer Hein, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie.
Seit 2011, also seit der DaVinci im Klinikum Magdeburg in Nutzung ist, wurde in der Klinik für Urologie keine Bluttransfusion mehr durchgeführt. „Auch Wundinfektionen sind uns völlig unbekannt“, so Dr. Hein. „Dank der minimalen Schnitte, die wir heutzutage durchführen, ist der gesamte Vorgang viel schmerzarmer und Komplikationen werden so minimiert.“ Die großen Operationen werden daher zu 98 Prozent mit dem DaVinci-System durchgeführt, etwa 300 bis 400 pro Jahr, bis zu drei pro Tag.
Jahrelange Erfahrung notwendig
Für die Bedienung des Roboters braucht es allerdings Expertise: „Vor der Anschaffung in 2011 hieß es, man müsse 500 bis 700 Operationen durchgeführt haben, um wirklich gut damit arbeiten zu können. Wir hatten laut unserer eigenen Statistik bereits nach 50 Eingriffen eine Operationszeit etabliert, die andere Zentren erst nach 500 Eingriffen erreichen konnten. Darauf sind wir natürlich stolz“, so Dr. Hein. „Man sieht aber auch, dass die jüngeren Ärzte, die mit Videospielen aufgewachsen sind, die Technik schneller erlernen als es früher der Fall war.“
Das Klinikum Magdeburg inkl. Uroonkologisches Zentrum ist als einziges Krankenhaus im Norden von Sachsen-Anhalt für alle großen urologischen Tumorerkrankungen (Niere, Blase, Prostata) zertifiziert. „Das heißt, wir haben nachgewiesen die Qualität und Quantität, um diese OPs erfolgreich durchzuführen und sehen auch künftigen Entwicklungen entspannt entgegen“, so Dr. Hein.
Urologie und Kinderurologie
Frau Cornelia Huhn
Chefsekretärin der Klinik für Urologie und Kinderurologie
Klinikum Magdeburg gGmbH
Birkenallee 34, 39130 Magdeburg