"Hier will ich bleiben"
Auszubildende über ihre Zeit in der Kardiologie
09.08.2024
„Von Stunde 1 an war mir klar: Das ist mein Gebiet.“ Damit meint Lara Hari, Auszubildende zur Pflegefachfrau im Klinikum Magdeburg, die Kardiologie. Die Patienten auf der kardiologischen Station kommen oft in einem sehr schlechten Zustand an, erklärt sie. Umso größer sei dadurch aber das Erfolgserlebnis. „Wir sorgen ja im besten Fall nicht dafür, dass Patienten nicht irgendwohin das Krankenhaus verlassen, sondern eben nach Hause. Von einem sehr schlechten Befinden hin zu einem sehr guten, das motiviert einfach unheimlich.“
Aufgrund der meist komplexen Krankheitsbilder gibt es viel zu lernen. Etwa dann, wenn man den Ärzten im Herzkatheterlabor zuschaut und alles erklärt bekommt. „Oder im Schockraum, da packt man mit an. Es heißt dann, wenn du dir das zutraust, dann machen wir das“, so die 19-Jährige. „Das gilt aber genauso für die erfahrenen Pflegekräfte, auch die nehmen einen immer mit und zeigen alles ganz genau.“
Der Bezug zu den Patienten sei außerdem sehr eng, weil man sich nicht um viele gleichzeitig kümmern muss. „Manche inhalieren nicht gerne. Wenn ich dann rauskriege, dass sie gerne singen, singe ich einfach mit ihnen. Dann atmen sie automatisch ein und haben auch noch Freude dabei“, so Lara. Dadurch bekomme man im Gegenzug dann auch viel Dankbarkeit zurück. „Wenn ich mich zum Beispiel in den letzten fünf Minuten zu einem Menschen setze und ihm die Hand halte, da merkt man, dass eine kleine Geste schon viel bedeuten kann.“
Nicht nur die Krankheitsgeschichte, sondern auch persönliche Schicksale lernt das Kardio-Team auf diese Weise sehr genau kennen. Dazu gehören dann auch schwierige Momente, zum Beispiel, wenn es ein Patient nicht schafft. Dann haben die Kollegen aber immer ein offenes Ohr, sagt Lara. „Man hört nie, dass man sofort weiterarbeiten soll. Eher ‚Willst du reden?‘ oder ‚Willst du an die frische Luft?‘. Man wird nicht allein gelassen. Und alle Mitarbeiter können bei Bedarf auch mit dem hauseigenen Seelsorger sprechen.“
Ab September kommt Lara ins dritte Lehrjahr. Schon jetzt weiß sie aber: Auf der Kardiologie will sie bleiben. „Wenn eine Niere nicht funktioniert, dann hast du immerhin noch eine zweite. Die Galle kannst du entfernen lassen. Das geht bei deinem Herz aber nicht, und das macht es so spannend.“
Kontakt
Unternehmenskommunikation