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Integration wird am Klinikum Magdeburg großgeschrieben

06.05.2021

Das Klinikum Magdeburg wird noch attraktiver als internationaler Arbeitgeber. Aktuell sind 90 der rund 1900 Mitarbeiter*innen „nicht-deutscher“ Herkunft. Und in Zukunft sollen noch mehr ausländische Fachkräfte mit ihrer Expertise die hiesigen Mitarbeiter*innen unterstützen. „Das Rekrutieren ausländischer Fachkräfte allein reicht jedoch nicht aus“, sagt Dr. Katalin Janigáné-Prokai. Wichtig sei vor allem die Integration der Frauen und Männer. Deshalb unterstützt die promovierte Germanistin seit dem 1. April 2021 das Klinikum Magdeburg als Projektleiterin Integration. 

„Nur wenn sich Mitarbeiter mit Migrationshintergrund hier wohl und angekommen fühlen, dann werden sie auch hier bleiben“, sagt Katalin Janigáné-Prokai und spricht damit von einer nachhaltigen Integration. Ihre Wurzeln stammen aus Ungarn, seit 2003 lebt sie in Deutschland. Was für eine gelungene Integration nötig ist, weiß sie also aus erster Hand. „Das A und O ist die Sprache“, verrät sie damit kein Geheimnis. Denn  ausländische Fachkräfte haben in dem Zusammenhang vor allem mit einem ganz bestimmten Vorurteil zu kämpfen: „Meist werden mangelnde Sprachkenntnisse mit fehlender Fachkenntnis gleichgestellt.“ 
Bereits in Ungarn und in Deutschland hat Katalin Janigáné-Prokai „Deutsch als Fremdsprache“ unterrichtet. Aus dieser Erfahrung weiß die sympathische Frau mit dem steten Lächeln im Gesicht, dass dieses Vorurteil in allen Berufsfeldern vorherrscht. „Hier kann ich ansetzen, indem ich Lehrwerke empfehle oder die Kollegen fachsprachlich betreue“, sagt die 48-Jährige, die seit 2015 zudem zertifizierte Dozentin für Deutsch für medizinische Fachkräfte ist. 

Damit eine nachhaltige Integration gelingt, sieht die Projektleiterin nicht nur den ausländischen Mitarbeiter in der Pflicht. Denn: Integration funktioniert nur, wenn beide Seiten mitmachen und einander Akzeptanz und Wertschätzung zeigen. Aus ihrer Sicht können da schon Kleinigkeiten helfen. „Man kann etwas langsamer reden und auf die Aussprache achten“, nennt sie ein Beispiel. Dass den ausländischen Kollegen ein Mentor an die Seite gestellt wird, ähnlich wie bei den Auszubildenden, sieht sie ebenso als einen wichtigen Baustein der Integration. Im Grunde sieht sie sich als Ansprechpartnerin und Vermittlerin. Integration sei kein Hexenwerk, jedoch bedarf es Zeit. „Alle müssen sich bewusst sein, dass solch ein Prozess bis zu zwei Jahre dauern kann“, sagt sie. Man müsse Mut und Zuversicht haben, sowohl als Arbeitgeber als auch als Arbeitnehmer und Kollege. Doch es lohnt sich. Einerseits ist da der bundesweite Personalmangel in Krankenhäusern. Andererseits sind da die neuen Kollegen, die andere Einflüsse mit sich bringen. „Ausländische Fachkräfte sind eine Bereicherung in jeder Hinsicht“, sagt die 48-Jährige.

Im Klinikum Magdeburg wird das Thema Interkulturelle Öffnung jedenfalls auf ein neues Niveau gehoben. Denn nicht nur Katalin Janigáné-Prokai ist neu in dem städtischen Unternehmen, auch ihre Stelle als Projektkoordinatorin Integration ist neu geschaffen worden. Von den aktuell 90 internationalen Fachkräften im Klinikum Magdeburg sind 58 im ärztlichen Dienst tätig. Im Pflegebereich werden in Zukunft ebenso vermehrt ausländische Fachkräfte erwartet. Bei den neuen Kollegen wird die Projektleiterin unter anderem den langen Prozess des Anerkennungsverfahrens betreuen und die betriebliche Integration begleiten. Gleichzeitig hat sie sich auf die Fahne geschrieben, die deutschen Mitarbeiter auf allen Ebenen zu sensibilisieren. „Integration hört nicht damit auf, dass man den neuen Kollegen vom Flughafen abholt“, zieht sie einen Vergleich. 
    
Sie, ihr Mann und ihre gemeinsame Tochter besitzen seit 2018 neben der ungarischen ebenso die deutsche Staatsbürgerschaft. Seit 2004 lebt die kleine Familie in Magdeburg. „Hier haben wir unsere Wahlheimat gefunden“, sagt sie. Das ist ein Gefühl, das sie sich für andere Kollegen mit ausländischen Wurzeln ebenso wünscht. Im Klinikum Magdeburg können sie zumindest ihre berufliche Heimat finden, da ist sich Katalin Janigáné-Prokai sicher. 

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