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Schnell handeln beim Schlaganfall

10.05.2021

Ein Schlaganfall ist auch in Corona-Zeiten ein medizinischer Notfall. Beim Auftreten verdächtiger Symptome sollte schnell der medizinische Rettungsdienst gerufen werden. Daran erinnern Ärzte anlässlich des heutigen bundesweiten „Tags gegen den Schlaganfall“.

Während des ersten Corona-Lockdowns vor einem Jahr haben Frauen und Männer bei Symptomen eines Schlaganfalls seltener ärztliche Hilfe in Anspruch genommen als ein Jahr zuvor. Deutlich war der Rückgang besonders bei Patienten mit nur leichten Symptomen. Bei diesen sogenannten transitorischen ischämischen Attacken (TIAs) betrug der Rückgang fast 23 Prozent, berichtete die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) unter Berufung auf Daten aus 1463 Krankenhäusern. Doch über das vergangene Corona-Jahr gesehen, vom ersten Lockdown im März 2020 bis zum dritten Lockdown im März 2021, waren keine Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl in Magdeburg behandelter Patienten mit Schlaganfall nachzuweisen. Das kann Dr. Hartmut Lins, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Magdeburg, nur bestätigen.

Frühere Befürchtungen, dass die SARS-CoV2-Infektionen zu einem Anstieg der Schlaganfallopfer führen könnten, bewahrheiteten sich nicht. „Bei zwei Patienten, die wir im Klinikum Magdeburg mit einer Covid-19- Infektion und einem Schlaganfall behandelten, konnten wir keinen direkten Zusammenhang feststellen, da diese Patienten auch noch andere Schlaganfallrisiken aufwiesen“, so Chefarzt Dr. Hartmut Lins. Es sei aber nicht auszuschließen, dass vereinzelt Schlaganfälle als Folge einer Komplikation durch eine Corona-Infektion auftreten können.

Anlässlich des heutigen bundesweiten „Tags gegen den Schlaganfall“ appellieren Neurologen, bei Anzeichen für einen Schlaganfall den Notdienst umgehend anzurufen. Eine schnelle Blutgerinnselauflösung ist eine Voraussetzung, um den Hirnschaden begrenzen zu können.

Das neuroradiologischen Katheter-Labor am Klinikum Magdeburg bietet die Möglichkeit einer Gerinnselentfernung. Das gilt auch für die Zeit von Ausgangssperren auf Grund der Corona-Pandemie, denn ein Schlaganfall kann zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten. Er hält sich nicht an die von Menschen verhängten Ausgangssperren und ist immer ein medizinischer Notfall.

Treten plötzlich ungewöhnliche Symptome wie Lähmungen und Gefühlsstörungen der Gliedmaßen bzw. im Gesicht, Einschränkungen des Sprechvermögens oder Sehstörungen auf einer Seite auf, sollte der Notarzt unter 112 verständigt werden, raten die Neurologen. Bei der Notaufnahme in die Klinik gehört heute ein PCR-Test auf Corona zur Selbstverständlichkeit. Hirnscans mit bildgebenden Verfahren (CT, Gefäßultraschall und gegebenenfalls ein MRT) liefern den Klinikärzten oft ergänzende Informationen über einen Schlaganfall.

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