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Urologen dehnen Harnröhre mit beschichtetem Mini-Ballon-Katheter und schaffen freie Bahn für Urin

Als erste Klinik in den ostdeutschen Bundesländern

11.03.2025

Dauerhafte Entlastung für Betroffene: In der Urologie des Klinikums Magdeburg kommt eine neue Methode namens „Optilume“ zum Einsatz, die sehr effektiv bei Harnröhren-Verengung helfen kann. Die Medizinerinnen und Mediziner nutzen hierfür einen speziellen Mini-Ballon-Katheter, der in der Harnröhrenenge platziert wird. „Der Ballon ist mit einem speziellen Chemotherapeutikum beschichtet, das wir mit dem Ausdehnen des Ballons in die Harnröhrenwand pressen“, erklärt Dr. Hein, Chefarzt der Klinik für Urologie.

In Studien wurde nachgewiesen, dass dieser Chemotherapie-Wirkstoff nicht nur Krebszellen im Wachstum hindert, sondern auch gegen Vernarbungen im Gewebe hilft. Diese Narben können entstehen, wenn Patienten zuvor in diesem Bereich operiert wurden. „Viele Betroffene müssen nicht selten mehrfach behandelt werden, wobei dabei immer wieder neue Narben entstehen können. Das ist nun mit Optilume anders“, sagt Dr. Hein.

Bis dahin war es nämlich oft ein Teufelskreis: Je mehr Narben in der Harnröhre entstanden, desto ausgedehnter wurde sie und desto öfter musste sie wieder eröffnet werden, was aber wiederum ein neues Risiko für weitere Narben ergab. „Jedes Mal, wenn ich das Gewebe in der Harnröhre bearbeite, entstehen winzigste Risse, die vernarben können“ erklärt Dr. Hein. Dies ist nun aufgrund der Beschichtung des Katheters anders.

Die Dauer der Operation liegt bei 14 bis 25 Minuten, weshalb der Eingriff in Kurznarkose erfolgen kann. Alle diese Eingriffe wurden ambulant durchgeführt ohne Komplikationen. Einzig der Preis: Während die Krankenkassen bislang für diesen Eingriff 1.200 Euro erstatten, kostet allein der Spezialkatheter 1.600 Euro weshalb im Vorfeld ein Antrag zur Kostenübernahme bei der Krankenkasse nötig ist.

„Wir erleben es aber zum Glück jetzt schon, dass viele private Krankenkassen die Kosten übernehmen und auch die gesetzlichen Kassen hier allmählich einlenken. Das ist aber auch sinnvoll, denn mehrfache konventionelle Schlitzungen addieren sich schnell zu höheren Kosten als einmal den Optilume-Ketheter zu vergüten und dies dann zu einem beschwerdefreien Patienten führt“, so Dr. Hein.

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